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Gartenstadt Berlin Frohnau – Charmanter Begleiter der IGA 2017

Bis zum 15. Oktober öffnet die Internationale Gartenbauaustellung 2017 im Berliner Stadtteil Marzahn-Hellersdorf ihre Pforten. Mit dabei sind Ausstellungsorte in der Gartenstadt Frohnau. Hier entstanden sehenswerte Plätze und Alleen, die frühere Entwürfe einer Bepflanzung berücksichtigten. Auf Initiative des Bürgervereins ist die Gartenschau rund um den Sigismundkorso, die Welfenallee und Wiltinger Straße von einem besonderen Rahmenprogramm begleitet.

Jetzt ist genau die richtige Zeit, um entspannende Momente im Nordwesten von Berlin zu genießen. Die ländliche Ruhe und vornehme Schönheit im nördlichen Reinickendorf erinnert ein wenig an eine Gartenstadt in England. Das Frohnauer Idyll beeindruckt mit prachtvollen Villen, gepflegten Grünanlagen, plätschernden Brunnen und sommerlichem Blütenduft. Ludolfinger und Zeltinger Platz bilden das Herzstück der Veranstaltungsorte. Die Aussichtsterrasse des Zeltinger Platzes und der Ludwig-Lesser-Park laden dabei zum Verweilen ein.

Um das Bahnhofsgebäude im Jugendstil wurde die Gartenstadt Frohnau zwischen 1908 und 1910 angelegt. Aus dieser Zeit stammt der Casinoturm, der als denkmalgeschütztes Wahrzeichen des Ortes gilt. Auch das Buddhistische Haus entstand vor mehr als 100 Jahren auf einer bewaldeten Anhöhe. Nach seinen Asienreisen ließ der Berliner Arzt Paul Dahlke die bekannte Tempelanlage errichten. Seit 1960 wird sie von Mönchen aus Sri Lanka geleitet.

Anlässlich der Gartenschau wurden vier Orte in Frohnau ausgewählt, um sie nach historischem Vorbild zu rekonstruieren und zu erweitern. Maßgebliche Berücksichtigung fanden die Entwürfe des Berliner Landschaftsarchitekten Ludwig Lesser, der 1957 starb. So entstand am Sigismundkorso eine Neubepflanzung mit Kastanien. Das Entree am Ludolfinger Platz erstrahlt künftig mit weißblühenden Kastanien auf einem Rasenbeet. Eine Allee aus Silberlinden säumt die Wiltinger Straße. Inzwischen wurde die Welfenallee mit Hecken und Silberahorn neu gestaltet.

In der Stolper Heide gelegen, verfügt der Ort über ein einzigartiges Entwässerungssystem. Da es keine Oberflächengewässerzur Aufnahme des Regenwassers gibt, bieten 21 Versickerungsteiche in Frohnau Abhilfe. Einheimische bezeichnen sie liebevoll als Blaue Augen. Ihre naturnahe Lage und nachhaltige Nutzung führte dazu, dass heute ein Band artenreicher Biotope die malerischen Villenviertel durchzieht. Diese Unikate können Besucher individuell bei einem Spaziergang entdecken.

Den außergewöhnlichen Stil der Siedlung bestimmen noch immer die Villen aus der Gründerzeit. In großzügigen Gärten ist es gelungen, die Einzelbauten geschickt und harmonisch einzubinden. Vielerorts beginnen die Anwesen bei einem begrüntenVorgarten mit Hecke und verlaufen bis zu einer Nebenfläche mit Gartenpavillon. Dadurch entstanden formale Gärten, die das Ortsbild in charakteristischer Weise prägen. Wer sich bei einem Rundgang selbst überzeugen möchte, kann bemerkenswerte Einblicke gewinnen.

In geführten Touren werden den Gästen die Besonderheiten und Vorzüge der Gartenstadt näher gebracht. Zum örtlichen Rahmenprogramm gehört ein Spaziergang, der die Bepflanzungen und Rekonstruktionen zur IGA 2017 erläutert. Eine weitere Route führt zu den landschaftlichen und architektonischen Höhepunkten des Ortes. Entlang von beeindruckenden Naturdenkmälern, stilvollen Gärten und prächtigen Gebäuden lässt sich die Umgebung eindrucksvoll erkunden.

Private Gärten öffnen sich den Interessierten an fünf Sonntagen nach einer Lesung im Centre Bagatelle, dem kulturellen Zentrum in der Zeltinger Straße. Dort bietet der Bürgerverein viele Veranstaltungen, zu denen Märkte, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen oder ein Sommerfest gehören. Deshalb sind nicht nur Gartenliebhaber bis Oktober 2017 zu einer Entdeckungsreise durch das beschauliche Frohnau herzlich eingeladen.

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